Zum Gedenken

an meinen lieben Mietzekater

„Dicker“

 

     

 

13 Jahre lebtest Du an meiner Seite, hast jede Nacht neben mir geschlafen.

Bis zu jenem Tag, an dem ich bei Dir einen Erbsen großen Knoten ertastete.

Ich wusste dass es Krebs war und so brachten wir dich am nächsten Tag zu Dr. Möller.

Er behielt Dich bei sich und Du bist gleich am nächsten Morgen operiert worden.

 

Nur schweren Herzens lies ich dich da, mit der Hoffnung es würde alles

- wie bei Deiner Schwester „Kleines“ - gut gehen.

 

Nach drei endlosen Tagen durftest Du dann wieder nach Hause kommen.

Doch Dein Appetit war nicht wie sonst, und oft wurde Dir schlecht,

Du wurdest immer schwächer. Also mussten wir Dich nach zwei Tagen wieder

zum Doktor bringen.

 

Auch dieses Mal behielt er Dich bei sich. Er hat Dich mit Infusionen

wieder aufgepäppelt.

Vier Tage später durften wir Dich dann nach Hause holen.

Oh, was warst Du muckelig mit mir.

 

An Deinem Pfötchen war noch der Verband, der hat dich wahnsinnig gestört.

Demonstrativ hast Du pausenlos Dein Pfötchen geschüttelt,

mit einem vorwurfsvollen Blick in meine Richtung.

 

Am nächsten Abend rief Dein Herrchen dann endlich bei Dr. Möller an und fragte,

ob der so lästige Verband nicht entfernt werden könnte.

Irgendwie hast Du Schlingel das gehört und hieltest mir Dein Pfötchen entgegen.

Endlich konntest Du Dich wieder normal bewegen.

 

Du hattest Dich gut erholt, und Herrchen musste Dir jeden morgen und jeden

Abend Medizin verabreichen. Das konntest Du nun wirklich nicht leiden.

Herrchen kam mit Medizin und Du hast versucht Dich zu verkrümeln.

 

Im Juli 2004 ging es Dir plötzlich wieder schlecht, starker Durchfall und Erbrechen.

Da es Deiner Schwester auch so erging, glaubten wir an einen Virus.

Etliche Arztbesuche folgten. Dr. Möller suchte unermüdlich nach der Ursache.

Tabletten, Spritzen… nichts wollte richtig helfen. Du wurdest immer schwächer.

 

Dr. Möller fand die Lösung. Parasiten, die sich wegen Deines schon

geschwächten Körpers ungehindert vermehren konnten. Es gab neue Medikamente

und langsam schienst Du wieder auf dem Weg der Besserung zu sein.

 

Bei einer weiteren Routineuntersuchung im August 2004

kam dann der nächste Schlag. Lymphknotenkrebs!

 

Noch eine Operation ? Nicht möglich. Keine Chance. Sofort einschläfern lassen?

Nein, Dir ging es ja eigentlich noch recht gut. Und außerdem liebte ich Dich zu sehr,

und wollte Dich nicht verlieren. Nicht nur Dein schönes Fell ist schnell wieder nach

gewachsen, auch der neue Tumor vergrößerte sich schnell.

 

Am 2.10 2004 sind dann Deine Beinchen angeschwollen und wir mussten nun

die schwerste Entscheidung treffen.

 

Es war, als würde es mir das Herz zerreißen. An jenem Tag verlor ich einen Freund,

der immer in meinen Herzen bleibt.